Alles spricht von WikiLeaks und deren Gründer Julian Assange, der seit kurzem aus der britischen Haft entlassen wurde. Doch kaum einer kennt Bradley Manning, den 22-jährigen Obergefreiten der US Army, welcher der Enthüllungsplattform die weltbewegenden geheimen Dokumente zugespielt haben soll. Seit sieben Monaten sitzt der Whistleblower nun für die Weiterverbreitung brisanter Geheimdienst-Informationen in US-Militärhaft. „Unter grausamen und inhumanen Bedingungen“, wie ein amerikanischer Journalist beklagt.
Manning bezahle für seine mutigen Wagnisse mit Haftbedingungen, die in manch anderen Staaten als „Folter“ durchgingen. Während 23 Stunden am Tag sässe er in einer spärlichen Einzelzelle, die Wächter kontrollierten, dass er keinen Sport betreibe. In der Stunde, die er ausserhalb seiner Zelle verbringen dürfe, habe er keinen Zugang zu Nachrichten. Wann Manning der Prozess gemacht wird, ist nicht bekannt. Es drohen ihm aber nach Angaben eines Militärsprechers bis zu 52 Jahre Haft.
Derweil haben sich mehrere Unterstützungsnetzwerke gebildet, welche die Freilassung Mannings fordern, darunter das Bradley Manning Support Network.